Hasegawa Ford Thunderbird 1966
1:24 | Plastikbausatz | Baubericht August 2020
Fahrzeugvorstellung
Die erste Baureihe des Thunderbird erschien 1955 als sportlicher Zweisitzer und war Fords Antwort auf die Chevrolet Corvette. Im Laufe der folgenden Jahrzehnte wuchs der T-Bird allerdings beachtlich und wandelte sich zum luxuriösen Oberklassemodell.
Die „Flair-Birds“ der Baujahre 1964 bis 1966 wurden mit 6.4- und 7.0-Liter V8-Motoren angeboten, die 300 bis 425 PS an die Hinterräder lieferten. Von den 1966er Coupe-Modellen wurden insgesamt 64.027 Stück gebaut.
In der Thunderbird-Registry werden von Liebhabern bis heute Informationen über alle verbleibenden T-Birds dokumentiert.
Der Hasegawa Ford Thunderbird besteht aus einfarbigen, verchromten und transparenten Spritzgussrahmen, außerdem liegen Gummireifen bei. Teilweise sind die Rahmen unsauber gegossen, so dass bei sichtbaren Versätzen oder unschönen Kanten nachgebessert werden sollte. Bei den verchromten Teilen ist dies nicht ganz einfach. Viele Einzelteile sind vergleichsweise dick und klobig und erinnern eher an Kinderspielzeug, als an einen Modellbausatz.
Trotz seiner 51 Teile ist der Hasegawa 21025 kein einfacher Bausatz. Zumindest nicht, falls man sich ein einigermaßen ansehnliches Modell davon verspricht. Anders als beim Revell 03082 fordern die wenigen, schlecht verarbeiteten Bauteile den Modellbauer nicht heraus, sondern führen eher zu Trotzreaktionen. Auch durch Nachbesserungen lässt sich oftmals nur Schadensbegrenzung betreiben.
Wenn ein Modell nicht alle Details seines großen Vorbildes 1:1 wiedergibt, ist das in Ordnung. Wenn ein Modell aber maßgeblich aus Teilen eines Einheitsbaukastens besteht, ist das nicht in Ordnung. Der Innenraum des T-Bird ist so lieblos wie beliebig gestaltet, und erinnert kaum an das formschöne Original. Motor, Aufhängung und Bremsen sind nicht vorhanden. Das Modell ist rollbar, hat ansonsten aber keine beweglichen Teile.
Auch für einen älteren Bausatz ist die Passform außerordentlich schlecht. Das traurige Highlight stellt der untere Teil der Frontstoßstange dar, der nur unter der Zuhilfenahme von Spannzwingen am Platz bleibt. Außerdem kann er Probleme beim Zusammenbau verursachen, dazu später. Die Scheinwerferblenden sitzen schlecht und der transparente Teil des Rücklichts ist zu klein für seine Fassung. Das macht wirklich keinen Spaß.
Die Decals lösen sich im Wasser schon nach wenigen Sekunden von dem Trägerpapier. Sie reißen leider sehr leicht, das stellt vor allem bei dem großflächigen Decal, welches das Armaturenbrett des T-Birds darstellen soll, ein Problem dar. Es sollte generell behutsam vorgegangen und auf nachträgliches Verschieben möglichst verzichtet werden.
Hasegawa legt eine achtseitig-gefaltete Anleitung in einem Format ähnlich DIN A5 bei. Sie ist in schwarz-weiß gedruckt und enthält Texte in sechs Sprachen, unter anderem in Deutsch. Der Zusammenbau wird in ganzen vier Schritten verbildlicht. Achtung Logikfehler: In Schritt 4 darf man die Bauteile G1 und I3 erst anbringen, nachdem Karosserie und Bodenplatte vereint wurden, sonst sind sich Stoßstange und Radkästen im Weg!
Der Hasegawa Ford Thunderbird ist ein eher enttäuschender Bausatz, den sich nur Modellbauer zulegen sollten, die speziell auf dieses Fahrzeug und dieses Baujahr aus sind. Anfänger werden durch die schlechte Passform frustriert, Profis langweilen sich durch die wenigen Details und die lieblose Gestaltung seitens des Herstellers.
Für Umbauten ist der Bausatz bedingt geeignet. Eine Tiefer- oder Höherlegung ist sehr einfach zu realisieren, der Umbau zum Lowrider wird durch die in die Bodenplatte integrierten Achsen vereitelt. Andere Räder lassen sich ohne Probleme anbringen, der Innenraum kann durch die großförmigen Einzelteile allerdings nur beschwerlich individualisiert werden.
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Ich gehöre zu den angesprochenen Modellbauern, die auf genau dieses Fahrzeug und genau dieses Baujahr aus waren, da ich seit einigen Jahren einen Ford Thunderbird Bj. 1966 im Maßstab 1:1 restauriere. Die 1:24-Version habe ich angefertigt, um vorab schonmal einen Blick auf das Endergebnis werfen zu können. Das Modell wurde mit dem gleichen Lack lackiert, den das Vorbild trägt und entspricht auch was den Innenraum, die Räder und die restliche Farbgebung angeht ziemlich genau seinem großen Bruder. Wenn der 1:1 T-Bird in den nächsten Jahren fertig wird, wird das Modell wohl auf einem kleinen Display im Kofferraum einziehen.
– Gebaut im August 2020 –
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